deutscher Soziologe; Direktor des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung und Prof. der Universität Köln 1995-2014, davor ab 1988 Prof. an der University of Wisconsin-Madison; Kritiker der europäischen Austeritätspolitik im Zuge der sog. Eurokrise
* 27. Oktober 1946 Lengerich/Westfalen
Herkunft
Wolfgang Streeck wurde am 27. Okt. 1946 in Lengerich (Westfalen) geboren und wuchs im Siegerland in einfachen Verhältnissen auf. Seine Eltern waren Vertriebene, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 aus Osteuropa fliehen mussten; die Mutter kam aus dem Sudetengebiet der damaligen Tschechoslowakei.
Ausbildung
St. studierte Soziologie in Frankfurt/Main. Er war dort aktives Mitglied im Sozialdemokratischen Hochschulbund (SHB), der sich im Zuge der linksorientierten "68er"-Studentenbewegung von der SPD entfernte und ab 1972 "sozialistisch" nannte. 1969 zählte St. zu den Gründern des Sozialistischen Büros (SB) in Offenbach, einer Organisation der Neuen Linken. Nach dem Diplomabschluss (1972) ging er für ein Graduiertenstudium nach New York an die Columbia University (bis 1974). In Frankfurt promovierte er 1980 zum Dr. phil. mit der Arbeit "Gewerkschaftliche Organisationsprobleme in der sozialstaatlichen Demokratie". 1986 folgte seine Habilitation in Soziologie an der Universität Bielefeld.